Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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29.10.2021

News

Nachhaltige Digitalisierung: HPI bringt Vorschläge für G20-Gipfel in 2022 ein

Die Klimabilanz von Künstlicher Intelligenz und Big Data rückt immer weiter in den Fokus der öffentlichen Debatten. Nicht nur die Entwicklung von Hardware muss überdacht werden, sondern vor allem die bislang stiefmütterlich behandelte Softwareentwicklung. Bereits im Januar 2020 rief das Hasso-Plattner-Institut (HPI) dafür die clean-IT-Initiative ins Leben. Nun finden vier konkrete Maßnahmen, basierend auf den Forschungserkenntnissen der clean-IT-Initiative, Einzug in die Gesprächsunterlagen für den G20-Gipfel im kommenden Jahr.

Gemeinsam mit Mei Lin Fung, Vorsitzende und Co-Gründerin der People-Centered Internet Organisation, erarbeitete Professor Christoph Meinel, Institutsleiter des HPI, das Paper "Clean-IT: policies to support sustainable digital technologies". Die vier Maßnahmen folgen dem Prinzip "Sustainability by Design" und dienen dazu, Strategien, Algorithmen und Verfahren zu erforschen und zu entwickeln, die den Energieverbrauch von digitalen Technologien verringern und den Vorgaben der Sustainable Development Goals (SDGs) der UN entsprechen.

Die folgenden vier Vorschläge zur Verringerung des globalen CO2-Fußabdrucks von Computersystemen werden in die G20-Gespräche 2022 eingebracht:

1. G20 member states should take up the issue of “sustainability by design” and the state of energy consumption of computer systems in their working group on “Energy Transition and Climate Sustainability” and operate regional networks of community digitalisation labs to assess the current state and the implementation of sustainable digital technologies. The permanent working group within the G20 summits should gather information on the topic and produce policy recommendations on how to reduce the carbon footprint of computer systems design and usage.

2. G20 member states should lead the way in establishing and coordinating incentives for research and public education in energy effective algorithms. Trade-offs in performance and energy consumption must be incorporated in the digital engineering curriculum. To this end international research centres for the assessment of the digital carbon footprint should be established to make informed decisions on economic, social, and environmental policy.

3. G20 member states should update their software procurement guidelines towards energy-efficient software solutions in a coordinated manner. The adoption of innovative technologies and novel societal paradigms needs to be supported by politics and public administration.

4. G20 member states should establish an internationally recognised clean-IT label for sustainable computer systems. Internationally recognised quality labels and standardisation can play a major role in promoting widespread awareness and penetration of sustainable software in public and private enterprises. Especially in computer systems, it is hard to distinguish whether products and services are sustainable due to heterogeneous hardware infrastructures, a mix of different software solutions and individual use of IT. Common standards therefore need to be put in place.

Hintergrundinformationen zur clean-IT-Initiative

Das cleanIT-Forum

Um den internationalen wissenschaftlichen Austausch zu fördern, wurde das clean-IT Forum eingerichtet. Der openHPI-Kurs soll als Austauschplattform für Forschungseinrichtungen, IT-Industrie, Politik und Interessensverbände genutzt werden, um Fragen nachhaltiger Digitalisierung zu besprechen. Ziel ist es, das Bewusstsein für den globalen Energie-Fußabdruck von IT-Systemen zu schärfen.

Das clean-IT Forum ist offen für alle interessierten Bezugsgruppen, die sich mit der Verminderung des Energiebedarfs digitaler Technologien beschäftigen, dafür Richtlinien, Algorithmen und Verfahren entwickeln und diese zur Diskussion stellen. Jeder ist auf der Plattform eingeladen, ständig neue Erkenntnisse, Vorschläge und Techniken per Video oder Weblink vorzustellen und zu teilen. Bereits jetzt präsentieren Forschende des HPI und aus anderen Universitäten, sowie Expertinnen und Experten von Verbänden und Unternehmen Lösungsansätze für ganz verschiedene Bereiche der Digitalisierung.

clean-IT openXchange

Neben dem Forum werden Ideen und Lösungsansätze der Initiative auch in der Livetalk-Reihe clean-IT openXchange präsentiert. Einmal im Monat können Zuschauerinnen und Zuschauer hier ihre Fragen direkt an die Expertinnen und Experten stellen, Anregungen geben und gemeinsam über nachhaltige Digitalisierung diskutieren. Die Aufzeichnungen der Talks können im Nachhinein im Forum angesehen werden.