"Designing for Sustainability" heißt die neue Forschungskooperation zwischen dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), die am 2. November in New York City feierlich unterzeichnet wurde. Das Programm wird die gemeinsame wissenschaftliche Forschung an beiden Instituten in den Bereichen Nachhaltiges Design, Innovation, Informatik und Digitale Technologien sowie die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis vorantreiben.
Mit diesem Engagement wollen HPI und MIT globale Herausforderungen angehen, wie sie in den United Nations Sustainable Development Goals (SDGs) zum Ausdruck kommen. Das Programm wird Lehrkräfte und Studierende beider Einrichtungen miteinander verbinden, um eine möglichst große gesellschaftliche Wirkung zu erzielen.
"Diese Kooperation bringt neue Möglichkeiten für die Forschung und unsere Studierenden", sagt Christoph Meinel, Professor und Geschäftsführer am HPI sowie Leiter des Fachgebiets Internet-Technologien und -Systeme. "Sie wird Impulse in die Wissenschaft und in die Praxis geben. Gleichzeitig wird sie Doktoranden beider Einrichtungen durch gemeinsame Forschung in Workshops und Austauschprogrammen eng miteinander verbinden."
Die Zusammenarbeit wird von der MIT Morningside Academy for Design (MAD) verwaltet, dem neuen Zentrum des Instituts für interdisziplinäre Ausbildung, Forschung und Innovation, das die Reichweite des Programms im gesamten MIT sicherstellen wird. MAD und HPI werden das Antragsverfahren für die Forschungsfinanzierung sowie andere Aktivitäten des Programms überwachen.
"Wir freuen uns sehr, diese bedeutende Forschungsinitiative mit dem Hasso-Plattner-Institut einzuleiten", sagt Hashim Sarkis, Dekan der MIT School of Architecture and Planning. "Die Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Welt erfordert disziplin- und institutionsübergreifende Arbeit, und wir begrüßen die Gelegenheit, mit diesem führenden Forschungszentrum zusammenzuarbeiten. Wir sind der Hasso Plattner Foundation dankbar, dass sie diese Zusammenarbeit möglich macht."
Die Forschung wird in den Bereichen grundlegendem und angewandtem Design Thinking und Innovation durchgeführt. Unter Design versteht man im weitesten Sinne Designforschung und -denken sowie den Einsatz von Kreativität bei der Bewältigung von Herausforderungen in Disziplinen wie Informatik und Unternehmertum, und zwar unter Berücksichtigung der menschlichen und sozialen Auswirkungen. Die geförderten Forscher untersuchen die komplexe Interaktion zwischen den Mitgliedern multidisziplinärer Teams, die vor der Herausforderung stehen, bahnbrechende und nachhaltige Designinnovationen für Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die Forschung zum angewandten Design Thinking wird sich in erster Linie auf Themen aus den 17 SDGs konzentrieren, darunter Gesundheit, Bildung, Energie und Klimaschutz. Die Innovationsforschung zielt auf die Entwicklung wirkungsvoller Produkte und Start-ups (Produkt- und Unternehmensdesign), die Forschung in die Praxis umsetzen.
"Wir sind begeistert, mit dem HPI zusammenzuarbeiten, um die Kraft des Designs auf Nachhaltigkeit und digitale Technologien anzuwenden", sagt John Ochsendorf, Class of 1942 Professor, Professor für Architektur und für Bau- und Umwelttechnik sowie Direktor der Morningside Academy. "Durch die Zusammenarbeit können die Forschungstalente des HPI und des MIT Designinnovationen für eine kohlenstoffarme Wirtschaft beschleunigen."
Die HPI School of Design Thinking ist die erste europäische Innovationsschule für Universitätsstudenten. Doktoranden forschen an den HPI Research Schools in Potsdam und in den Außenstellen in Kapstadt, Haifa, Irvine und Nanjing.
"Neben der künstlichen Intelligenz ist die Designforschung ein wichtiger Treiber für Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeit", sagt Ralf Herbrich, Professor und Geschäftsführer des HPI. Er leitet auch das Fachgebiet KI und Nachhaltigkeit am HPI und ist Mitglied des Lenkungsausschusses. "Wenn wir talentierte Doktoranden unserer beiden Institutionen zusammenbringen, die sich für die SDGs engagieren, wird das zu Durchbrüchen in diesem gesellschaftlich sehr wichtigen Bereich führen."
Die Forschungskooperation wird von der Hasso Plattner Foundation unterstützt und ist auf acht Jahre angelegt, mit einer Zwischenevaluierung nach vier Jahren. Das geförderte Programm wird halbjährliche Forschungsworkshops, vierteljährliche virtuelle Seminare und einen jährlichen Studentenaustausch zwischen beiden Instituten umfassen.